Beschreibung
Würde jemand im Jahr 2018 zwei Kastanien so in die Landschaft pflanzen, dass Jahrzehnte später ein Kastanien-Baumtor in wunderschöner Landschaft entsteht? Natürlich nicht.
Dieses Bild symbolisiert für mich eine Zeit, in der Effektivität noch nicht das Maß aller Dinge war.
Ich habe zwar bisher noch keine gesicherten Aussagen über die Baumtore gefunden, die ich in Niedersachsen und – wie hier – im Eichsfeld ganz im Süden des Bundeslandes kenne, aber ich nehme an, dass sie von Landwirten gepflanzt wurden. Auf Bauernhöfen, das ist sicher, wurde zur Zeit der Gründung der Hofstelle fast immer ein Baum, in der Regel eine Eiche, gepflanzt. Sie war Ausdruck des Stolzes über den Besitz und sicherlich auch ein Fanal in der Richtung: Das hier wird ewig bleiben!
Ich glaube, die Baumtore sind ein Ausdruck der Freude und des Stolzes über das Land, das den Landwirten von ihrem Vater vererbt worden war, dessen Vater und Urgroßvater dieses Land auch schon bestellt hatten. Ich befürchte, Agrar-Produzenten von heute würden die Bäume am liebsten umhauen, weil die monströsen Erntemaschinen nicht hindurch passen. Effektivität eben!
Ich freue mich sehr, dass ich diesen Anblick erhalten konnte und ihn mit Ihnen teilen kann.
English:
Would anyone plant two chestnut trees in the middle of the countryside in a way that many years later chestnut tree arch would develop? Certainly not.
This picture for me symbolizes a time when effectivity was not yet the measure of all things.
I have not yet found clear evidence about the arches made of trees in Lower Saxony or – as here – in a region called the “Eichsfeld” on the border to Thuringia. But I suppose they were planted by farmers who were proud of their land. It is known that every time a farm was established, a tree was planted, usually an oak. This action was proof of the pride about the place and the expectations it raised. It was also a fanal in the way: This will last forever!
Nigel –
That is a very nice unusual pic, I will take it 🙂